Nur am großen Zuckertütenbaum passierte noch gar nichts. Also wurde mit Zauberpulver im Gießwasser und gereimten Zaubersprüchen nachgeholfen. Und endlich – eines Tages hing die erste Zuckertüte am Baum. Sie war zwar so miniklein, dass wir genau hinschauen mussten, aber die Freude war riesig. Die Kinder erfüllten alle gestellten Aufgaben fleißig und gewissenhaft, und tatsächlich wuchs immer mal wieder eine neue, größere Zuckertüte am Baum. Komisch war aber, dass sich unsinnige Hinweise in der Zuckertüte befanden – merkwürdige Worte. Hier war irgendetwas kehrtverhum. Hatte da etwa die Buchstabenhexe ihre Finger im Spiel?
Am langersehnten Zuckertütenfesttag halfen die Vorschulblitze fleißig, den Garten zu putzen.
Am Nachmittag kamen die Gäste, und die zukünftigen Schulanfänger konnten ihr lang geprobtes Programm endlich vortragen. Sie tanzten, sangen und trugen tolle Gedichte vor. Frau Zoch hielt eine kleine Rede, und alle Erzieher verabschiedeten sich von den Kindern und Eltern mit einem Lied. Taschentücher wurden gezückt – und kein Auge blieb trocken. Auch die Eltern hatten eine Rede vorbereitet und ließen die Krippen- und Kindergartenjahre Revue passieren, verbunden mit tollen Abschiedsgeschenken für die Erzieher – es war sehr emotional.
Aber wo blieben denn nur die Zuckertüten?
Eine einzige Zuckertüte hing am Baum. Die Kinder untersuchten sie und entdeckten eine Art Schatzkarte mit vielen durcheinandergewirbelten Buchstaben. So machten sich alle auf den Weg.
Bei Paul im Garten hingen Partyhüte am Baum. Aber wir wollten doch eine Zuckertüte! Also ging es weiter – und tatsächlich stand da, mitten in Doberschau, die Buchstabenhexe und rührte in ihrer grünen Glibber-Hexensuppe. Nachdem alle Kinder gekostet hatten und noch einige sportliche Aufgaben erfüllt wurden, erzählte uns die Buchstabenhexe von ihrem Freund, dem Zauberer „Tütenzucker“. Vielleicht konnte er uns ja helfen. Sie zeigte uns den Weg – und wirklich, da stand er: in seinem grünen Glitzerumhang. Mit seinen bunten Zauberglitzerzuckermischungen zauberte er wild drauflos. Beim dritten Versuch – ein lauter Knall, eine Riesenexplosion – und als wir zum Zuckertütenbaum zurückkehrten, hing wirklich für jedes Kind eine riesige, wunderschöne Zuckertüte am Baum. Die Freude stand den Kindern ins Gesicht geschrieben.
Nun konnte fröhlich gefeiert werden: Mit Pizza, Eistheke, roter und grüner Limo, Disco, Stockbrot, vielen Spielen und einem Sandkasten voller Schätze hatten die Kinder und Eltern ein wunderschönes Abschlussfest.
Danke an alle fleißigen Helfer, die ein so großartiges Fest ermöglicht haben!
